Im "Garten der Gedichte"

"Tag des offenen Gartens" bei Therese und Ferdinand Kapsreiter auf dem Seierl-Hof in Afham

26.07.18 –

Neuhaus am Inn. Gemeinsam mit dem Kulturförderverein Neuhaus am Inn hat die Familie Kapsreiter zum Tag des offenen Gartens in den "Garten der Gedichte" eingeladen, der nach Sturmschäden wieder in neuer Pracht erstrahlt. Das 2,5 Hektar große Areal, das sich Ferdinand und Therese Kapsreiter auf dem Seierl-Hof geschaffen haben, ist eine Oase. Überall grünt, blüht und duftet es.

Musikalisch wurden im "Garten der Gedichte" die Gäste mit Zithermusik von Gertrud Sterling begrüßt. Danach war es der 1. Vorsitzende des Kulturfördervereins Neuhaus am Inn, Dr. Josef Sommer, der auf dem Seierl-Hof in Afham zum "Tag des offenen Gartens" zahlreiche Besucher willkommen hieß. Besonders begrüßte er Pfarrer Monsignore Dr. Hans Würdinger, Pater Bernhard Mersmann, Pater Manfred Stein, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Bürgermeister Josef Schifferer, das Gastgeberehepaar Therese und Ferdinand Kapsreiter, Kreisrat Hans Danner, die ehemaligen Neuhauser Schulleiter Reinhold Eder und Bernd Brosig.

Zu jedem Baum gibt es eine Geschichte

Ferdinand Kapsreiter begrüßte als Hausherr die Gäste. Vor 35 Jahren habe ihn ein Buch über die Bäume so fasziniert und gefesselt, dass er einen Teil davon in seinem eigenen Garten umsetzen wollte. Damals beanspruchte aber das Damwildgehege noch einen Großteil der Fläche. Aber die "Sucht" nach Bäumen, Sträuchern und Blumen, wie er es selbst bezeichnete, packte das Ehepaar Kapsreiter, und so wurde vor sechs Jahren das 2,5 Hektar große Areal zu einem Garten, ja zu einer Parkanlage.

Für die Gartenbesucher, die beim Rundgang in zwei Gruppen, geführt von Therese und Ferdinand Kapsreiter, aufgeteilt waren, gab es viel zu sehen. Der chinesische Mammutbaum wurde vor 35 Jahren gepflanzt. Seitdem kamen viele seltene und exotische Bäume und Sträucher hinzu. Das Ehepaar Kapsreiter hätte zu jedem Baum eine Geschichte erzählen können, wie zum Beispiel zum Lebkuchenbaum, der in seiner Blütezeit stark nach Zimt und Lebkuchen riecht. Gerade im Frühjahr ist es die Magnolie, die als die Königin der Gehölze bezeichnet wird und eine Blütenpracht in den Garten zaubert. Aber auch von den vielen Rosen, Taglilien und Hortensien waren die Besucher begeistert.

Therese und Ferdinand Kapsreiter gaben beim Schlendern durch die paradiesische Gartenanlage Tipps und Ratschläge. Die reich bepflanzten Blumenbeete sind mit etwa 80 Tafeln versehen, auf denen Gedichte und Aphorismen von Dr. Josef Sommer zu lesen sind. Die Gedichte laden zum Verweilen ein, genauso wie die vielen Sitzgelegenheiten entlang des Weidenbachs, der sich durch die Gartenanlage schlängelt.

Bürgermeister Josef Schifferer stellte fest, dass es zwei glückliche Umstände waren, die diesen "Garten der Gedichte" entstehen ließen. Einmal war es der wunderbare Garten, den die Familie Kapsreiter neben ihrem arbeitsintensiven Landwirtschaftsbetrieb angelegt hat, zum anderen, dass Dr. Josef Sommer diese Anlage mit Gedichten ausschmückte und ergänzte. Das Neuhauser Gemeindeoberhaupt bedankte sich bei Sommer auch dafür, dass er neben seinem Beruf als Tierarzt und seinem künstlerischen Engagement noch Verantwortung in Vereinen übernahm. Er ist 1. Vorsitzender beim Kulturförderverein Neuhaus am Inn.

Aber nicht nur mit sinngebenden Sprüchen, sondern auch mit seinen Holzplastiken zog Sommer große Aufmerksamkeit auf sich, so Schifferer, denn die Werke würden zu philosophischen Betrachtungen anregen.

Vertontes Gedicht "Garten" zum ersten Mal aufgeführt

Nach dem Gartenrundgang las Sommer Gedichte aus seinem Buch "Garten der Gedichte" vor. Garten und Natur sind oft Thema. Mit der Harfe wurde die Lesung durch Gertrud Sterling begleitet.

Ein Höhepunkt beim "Tag des offenen Gartens" war schließlich die Uraufführung des vertonten Gedichtes "Garten" durch das Duo "Klingende Poesie" mit Andrea und Leopold Schmidt. Der "Garten der Gedichte" bot beim Tag des offenen Gartens mit Gedichten, Liedern und Harfenklängen einen kulturellen Höhepunkt, so das Resümee der Besucher.

Markus Lindmeier

Quelle: Passauer Neue Presse vom 26.07.2018
Wir danken der PNP für die freundliche Genehmigung der kostenlosen Nutzungsrechte auf unserer Website.