Der musikalische Funke zwischen Cello und Gitarre

Julia Willeitner und Danilo Cabaluz begeistern

26.01.24 –

Neuhaus am Inn. Sie schlagen eine weite musikalische Brücke über Kontinente hinweg, die virtuose Cellistin Julia Willeitner aus Passau und der in Santiago de Chile geborene Konzertgitarrist Danilo Cabaluz. Und als „Duo Cellar“ öffnen sie den Zuhörenden ganz neue Klangwelten, auch im Zusammenspiel und dem dadurch entstehenden faszinierenden Zusammenklang von Cello und Gitarre.

Der Kulturförderverein Neuhaus hatte die beiden großartigen Musiker zu einem Konzert eingeladen, das auch mitten im Winter mit musikalischen Sonnenstrahlen Lebensfreude, Harmonie und Heiterkeit ausstrahlte – über alle Grenzen hinweg, auch durch unkonventionelle Klänge und Arrangements – so wie eines ihrer Stücke sagt, wie „Agua e vino – Wasser und Wein“. Denn wann wird ein Cello gezupft wie eine Gitarre, und das im Zusammenspiel mit dem Charango, einem kleinen Zupfinstrument, ein wenig an eine Ukulele erinnernd und dennoch in seiner Klangdichte wieder ganz anders – mitreißende Musik aus dem Hochland der südamerikanischen Anden? Julia Willeitner beherrscht ihr Instrument auch in dieser durchaus ungewöhnlichen Spielweise, Danilo Cabaluz tritt mit ihr in einen dichten musikalischen Dialog, liebevoll-zart, aber auch durchaus klar und pointiert, und so entsteht eine kleine Liebesgeschichte aus den Anden.

Natürlich klingt das erst einmal fremd, vor allem auch der zweistimmige Gesang, dessen inhaltlicher Wortlaut kaum wirklich zu verstehen ist. Aber bei dieser Geschichte kommt es nicht auf das reine Verstehen an, da genügt das aufgeschlossene Zuhören, und da konnten die beiden Musiker ihr Publikum restlos in den Bann der Klangwelten ziehen.
Die musikalische Reise führte von Venezuela nach Brasilien und weiter nach Argentinien zu den „Noches de Santa Fe“ von Carlos Guastavino – und da ist der Tango daheim. So war es nur selbstverständlich, dass Cello und Gitarre Klang und Rhythmus, ja die Glut und Lebensfreude des Tangos, aber auch des Milongas aufnahmen, des fröhlichen Volkstanzes, der als Vorläufer des Tangos gilt, und sich in der Melodieführung auf atemberaubend dichte Weise harmonisch ergänzten.

Da sprang ein Funke zwischen Cello und Gitarre hin und her, da wurde aus verträumt-ruhigen Melodien ein Feuer der Klangfülle. Danilo Cabaluz hat hier Kompositionen aus Lateinamerika auf seine berührende Weise arrangiert, hat weite Klangwelten erschlossen, nimmt mit auf Traumreisen in fremde und doch so schnell vertraut wirkende Lebensräume. Da erklingen musikalische Lebens- und Liebesgeschichten, die allein durch die zauberhafte Interpretation berühren. Es war eine weite musikalische Reise, die zum Träumen einlud, die zugleich Feuer und Lebenskraft versprühte, die von den zahlreichen Zuhörenden mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.

Passauer Neue Presse