Der Funke ist übergesprungen

"Funkenflug" begeistert mit einem großartigen Programm von Klassik bis Rock die Gäste in Neuhaus und Schärding

27.06.22 –

Neuhaus am Inn/Schärding. In der Geschichte der Stadt Schärding ist nachzulesen, dass es am 18. Juni 1724 – ausgelöst durch einen Böllerschuss bei der Fronleichnamsprozession – zu einem Stadtbrand kam, bei dem 32 Häuser und die Burg abbrannten. Der Wind trug das Feuer auch nach Neuhaus, wo das ehemalige Wasserschloss den Flammen zum Opfer fiel. Rund 300 Jahre nach der Katastrophe gab es an diesem Wochenende einen "Funkenflug" der anderen Art – veranstaltet vom Kulturverein Schärding und dem Kulturförderverein Neuhaus. Sie boten dies- und jenseits des Inns ein großes Kulturprogramm.

Die Eröffnungsfeier, die auf der alten Innbrücke von der Stadtkapelle Schärding und den Angelus-Bläsern aus Vornbach umrahmt worden wäre, wurde wegen der schlechten Witterungsverhältnisse kurzfristig abgesagt. In der Aula der Maria-Ward-Realschule in Neuhaus erwartete die Gäste dann aber eine hochkarätige Veranstaltung mit Stargitarrist Manuel Randi. Zusammen mit Marco Stagni (Bass) und Mario Punzi (Schlagzeug) präsentierte der Italiener seine neuesten Stücke von Flamenco bis Rock (Bericht folgt).

Der zweite Tag von "Funkenflug" wurde am Samstag in der ehemaligen Klosterkirche Neuhaus mit einer Lesung von Dr. Josef Sommer eröffnet. Sommer, der auch 1. Vorsitzende des Kulturfördervereins Neuhaus ist, las aus seinem Buch "Garten der Gedichte". Begleitet wurde er auf der Gitarre von Danilo Cabaluz mit lateinamerikanischer Musik.

Um 13 Uhr boten die Ensembles Acioni volanti und Polygon der Städtischen Musikschule Passau – vielfache Preisträger nationaler Wettbewerbe wie "Jugend musiziert" in Deutschland und Prima la Musica" in Österreich – alte und neue Musik für Blockflötenensemble.

Einen Bogen von der Klassik zur Rockmusik wurde von der jungen Band "Rock Stixx-Acoustic Coverband" – bestehend aus Schülern der Kreismusikschule Passau gespannt. Ramona Jocham (Gesang), Jakob Lenz (Cajon), Paul Lenz (Gitarre), Florian Schaubert (Bassgitarre) und Johannes Kasberger (Gitarre) präsentierten Rock- und Popklassiker unter der Leitung von Johannes Kasberger.

Danach ging es über den Inn in den Schlosspark nach Schärding, wo der Leiter der Landesmusikschule Schärding, Thomas Müller, die Gäste begrüßte. Die Darbietungen der Schärdinger Schulen wurden vom Klarinetten-Ensemble unter Leitung von Ludwig Schmid eröffnet. Danach war es die Theatergruppe des Gymnasiums unter Leitung von Nastasja Regenfelder und Regieassistentin Susanne Doblmayr, die "Momo", "Krabat", "Harry Potter" und "Alice im Wunderland" beitrug. Der Chor der Volksschule unter Leitung von Elisabeth Wolmuth bekam viel Beifall. Von der Landesmusikschule traten das LMS-Ballett Elfriede Pammer und Magdalena Reinthaler mit dem Akkordeon auf. Mit der Musikwerkstatt von Michaela Unterberger standen die kleinen Musiker auf der Bühne. Weitere Mitwirkende waren das Posaunen-Ensemble von Thomas Gasser, die Chorklassen von Florian Hutterer und Gerda Breuer sowie die Akkordeon-Klasse von Atanas Dinovsky.

Zur Abendveranstaltung mit dem Symphonieorchester VIB hieß der Vorsitzende des Kulturvereins, Franz Schmid, die Gäste im Schlosspark in Schärding willkommen. Unter Leitung von Dr. Rudolf Greiner gab es ein Konzert des symphonischen Orchesters VIB (vocal instrumental Brunnenthal) mit 50 Aktiven, überwiegend junge Musiker. Beim Konzert im Rahmen des "Funkenflugs" standen die junge Geigerin Magdalena Gaisböck, Siegerin des Landeswettbewerbes prima la musica 2022, sowie der Brunnenthaler Saxofonist Xaver Gumpenberger, Bundessieger 2021, im Mittelpunkt. Eingebettet waren die Solostücke in ein abwechslungsreiches Programm mit beschwingter Wiener Musik. Den Schlussakkord setzte der von Johann Strauss (Vater) komponierte Radetzky-Marsch. Das Symphonieorchester wurde mit tosendem Beifall belohnt.

Den Schlusspunkt beim "Funkenflug" setzte das Konzert mit Paul Zauner und Jan Korinek, ebenfalls im Schlosspark. Zauner gilt als großer Kenner der internationalen Jazz-Szene und hat selbst eine beeindruckende Fülle an musikalischen Formaten ins Leben gerufen (Bericht folgt).

 Markus Lindmeier

Passauer Neue Presse, 27. Juni 2022